50 Menschen haben am Samstag vor dem Abschiebeknast in Glückstadt gegen die Inhaftierung von Geflüchteten und Migrant*innen protestiert. Mit mehrsprachigen Redebeiträgen haben sich Aktivist*innen der „Besuchsgruppe für Menschen in Abschiebehaft Glückstadt“ und der Kampagne „Kein Abschiebegefängnis in Glückstadt und anderswo“ an die Gefangenen gewandt und ihnen ihre Solidarität ausgesprochen. Die Kundgebungsteilnehmer*innen forderten lautstark die Freilassung aller Inhaftierten und ein Bleiberecht für alle!
Abschiebehaft kriminalisiert Menschen, die auf der Suche nach einem Leben ohne Krieg, Verfolgung und Armut sind. Menschen, die keine Straftat begangen haben, werden in der Abschiebehaft festgehalten. Sie haben oft lebensgefährliche Wege bestritten, um hier leben zu können. Im Abschiebeknast werden Geflüchtete und Migrant*innen über Wochen und Monate eingesperrt mit dem Ziel sie dann abzuschieben. In Anbetracht der Tatsache, dass Deutschland in Länder abschiebt in denen erhebliche Gefahren durch Krieg, Folter und schärfste Diskriminierungen herrschen, ist die Abschiebehaft die bewusste Inkaufnahme von Tod und Folter.
Wir werden daher weiter gegen entschlossen gegen Abschiebehaft protestieren – bis der*die letzte Gefangene frei ist! Tear down this prison!
Nieder mit der Festung Europa!
Kein Abschiebegefängnis in Glückstadt! Bleiberecht für alle!
Am 16.8.21 wurde der gemeinsame Abschiebeknast von Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein in Glückstadt eröffnet und die ersten Gefangenen sind dort inhaftiert.
Unter dem zynischen Motto „Wohnen Minus Freiheit“ können dort bis zu 60 Menschen gefangen gehalten werden, von einem privaten Sicherheitsdienst bewacht. Dabei sind auch Haftplätze für Familien mit Kindern vorgesehen. Die neu gebauten Sicherungsanlagen gleichen einem Hochsicherheitstrakt.
Wir wollen die Menschen dort nicht alleine lassen und fahren am 2.10. nach Glückstadt zum Abschiebeknast mit Musik und Redebeiträgen, um lautstark Kontakt aufzunehmen!
Kommt alle mit!
Am 2.10. von 14-16 Uhr vor dem Abschiebeknast
Am Neuendeich 49
25348 Glückstadt
Glückstadt statt Knaststadt!
Anfahrt z.B. von Hamburg: Abfahrt HH Altona: 12:08 Uhr – Ankunft Glückstadt: 12:50 Uhr
Fleeing is not a crime
On 16.8.21 the joint deportation prison of Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern and Schleswig-Holstein was opened in Glückstadt and the first prisoners are detained there.
Under the cynical motto „Housing Minus Freedom“, up to 60 people – even families with children – can be held there, guarded by a private security service. The newly built security facilities resemble a high-security wing.
We don’t want to leave the people there alone! On the 2nd of October, we will come to the deportation prison in Glückstadt with music and speeches to get in contact with the prisoners.
Come with us!
On October 2 from 2-4 p.m. in front of the deportation prison
Montag 30.8. Gedenktag für gestorbene Menschen in Abschiebehaft
Hamburg 18 Uhr Johanniswall 4 – Innenbehörde Kiel 17 Uhr vor dem Landtag / Kiellinie
Aufruf Hamburg: Kein Abschiebeknast in Glückstadt – Andy Grote abschieben!
In Gedenken an die Todesopfer der Hamburger Abschiebepolitik rufen wir am 30. August* um 18 Uhr zur Kundgebung vor der Innenbehörde am Johanniswall 4 auf.
10 Menschen sind seit 1993 im Kontext gewaltsamer Abschiebungen in Hamburgs Gefängnissen gestorben.
Nun soll in Glückstadt ein weiterer Abschiebeknast eröffnet werden. Dieses Gefängnis reiht sich ein in die Grausamkeiten des deutschen Asylsystems. Hinter Stacheldraht und sechs Meter hohen Betonmauern werden geflüchtete Menschen von der Gesellschaft isoliert. Für die Inhaftierung muss keine Straftat begangen werden – es reicht allein der Verdacht, sich einer Abschiebung entziehen zu wollen. Die Beteiligung Hamburgs an dem Abschiebeknast – und damit der vollkommenen Entrechtung geflüchteter Menschen – ist skandalös.
Der Innensenator Grote nimmt in letzter Instanz weitere Todesopfer billigend in Kauf.
In Gedenken an alle Toten der Hamburger Abschiebepolitik fordern wir ein Ende der Verbrechen an geflüchteten Menschen und Migrant*innen in Hamburg und ganz Deutschland.
Wir fordern Andy Grote auf, sich seiner Verantwortung zu stellen, alle Abschiebungen zu stoppen und vom Amt des Innensenators zurück zu treten!
Unsere Trauer und unsere Wut wollen wir am 30. August gemeinsam auf die Straße tragen.
Um 18 Uhr protestieren wir mit Abstand und Maske vor der Innenbehörde.
Gegen jede Abschiebung! Gegen jeden Abschiebeknast! Für das Recht zu kommen und zu bleiben!
*Der 30. August ist ein bundesweiter Gedenktag für Menschen, die in Abschiebehaft gestorben sind. Zwischen 1983 und 2000 starben an diesem Datum mindestens 4 Personen in Abschiebehaft: Kemal Altun, Kola Bankole, Rachid Sbaai, Altankou Dagwasoundel
ENGLISH:
No deportation jail in Glückstadt – deport Andy Grote!
In memory of the victims of Hamburg’s deportation policy, we call for a rally in front of the Authority for internal affairs at Johanniswall 4 on the 30th of August* at 6 pm. 10 people have died in the context of violent deportations in Hamburg’s prisons since 1993. Now another deportation prison is to be opened in Glückstadt.
This prison joins the ranks of the cruelties of the German asylum system. Behind barbed wire and six meter high concrete walls, refugees are isolated from society. No crime has to be committed for detention – the mere suspicion of wanting to evade deportation is enough.
Hamburg’s involvement in the deportation prison – and thus the complete disenfranchisement of refugees – is scandalous. The Senator of the Interior Grote accepts in the last instance further deaths. In memory of all the dead of the Hamburg deportation policy, we demand an end to the crimes against refugees and migrants in Hamburg and throughout Germany.
We call on Andy Grote to face his responsibility, to stop all deportations and to resign from the office of the Senator of the Interior! We want to take our grief and anger to the streets together on the 30th of August. At 6 p.m. we will protest with distance and mask in front of the Authority for internal affairs. Against every deportation! Against every deportation prison! For the right to come and stay!
*The 30th of August is a nationwide day of remembrance for people who have died in deportation custody. Between 1983 and 2000, at least 4 people died in deportation custody on this date: Kemal Altun, Kola Bankole, Rachid Sbaai, Altankou Dagwasoundel.
Abschiebehaft ist und bleibt ein grausames und rassistisches Verfahren, das wir nicht akzeptieren und uns klar dagegen positionieren!
Deshalb haben wir Heute auf den Straßen in Kiel, Hamburg und Schwerin protestiert!
Wir fordern von den drei Landesregierungen, das Abschiebegefängnis umgehend wieder zu schließen! Es darf kein Abschiebegefängnis in Glückstadt und Anderswo geben, stattdessen fordern wir Solidarität mit allen geflüchteten Menschen, das Recht auf Asyl, Bewegungsfreiheit und das Recht zu bleiben!
In Anbetracht der Tatsache, dass Deutschland in Länder abschiebt, in denen erhebliche Gefahren durch Krieg, Armut, Folter und schärfste Diskriminierung herrschen, ist die Abschiebehaft die bewusste Inkaufnahme von Tod und Folter.
Neben Erwachsenen sollen auch Jugendliche und Kinder für einen Zeitraum bis zu 18 Monate (1,5 Jahre!) eingesperrt werden. Durch einen solchen drastischen Freiheitsentzug werden von den drei Landesregierungen wissentlich Traumata produziert. Dabei macht es es nicht weniger schlimm, dass die schleswig-holsteinische Regierung versucht, das Gefängnis als “human” zu verkaufen und ihm den zynischen Namen “Wohnen minus Freiheit” gegeben hat. Das ist unmenschlich und absolut rassistisch.
In Hamburg wurde ein Banner aufgehängt, am Montag den 30.8. wird es eine Kundgebung um 18Uhr geben zum Jahrestag der gestorbenen Menschen in Abschiebehaft geben.
Genauer Ort in HH folgt.
In Kiel wurde heute vor dem Bahnhof eine Kundgebung abgehalten.
Und auch in Schwerin gab es Protest!
Frank Gockel, bundesweiter Experte für Abschiebehaft vom Verein „Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren“, schult die Mitglieder sowie neue Interessierte der „Besuchsgruppe für Menschen in Abschiebehaft Glückstadt“, um sie auf die Arbeit mit den Abschiebegefangenen vorzubereiten.
Es geht in der Schulung in erster Linie um eine juristische Einführung in das Thema Abschiebehaft: Von gesetzlichen Grundlagen, dem Erkennen von (Form-)Fehlern vor oder während der Inhaftierung, der juristischen-Laien-Unterstützung der Gefangenen als „Person des Vertrauens“ bis hin zu Haftbeschwerden und Anträgen, die im Namen der Gefangenen gestellt werden können.
In den kommenden Wochen ist mit der Inbetriebnahme des Abschiebegefängnisses zu rechnen. Die Besuchsgruppe spricht sich gegen jegliche Form des Rassismus und der Diskriminierung aus und steht für eine weltoffene Gesellschaft ein. Der Fokus liegt auf der Unterstützung der Menschen im Abschiebegefängnis in Glückstadt, in dem das Land Schleswig-Holstein in Zusammenarbeit mit Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern geflüchtete Menschen inhaftiert. Der sich aus den Besuchen ergebende Aufgabenbereich soll sich den Bedürfnissen der dort festgehaltenen Menschen anpassen.
Für die Teilnahme an der Veranstaltung ist eine Anmeldung nötig.
Am Samstag (24.04) fanden in verschiedenen Städten Aktionen gegen die bevorstehende Eröffnung des Abschiebegefängnisses in Glückstadt statt. Unter dem Motto #SolidaritätStattAbschiebehaft kamen mehrere hundert Menschen in Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Schleswig-Holstein zusammen, um lautstark zu fordern, dass das Abschiebegefängnis unter keinen Umständen eröffnet werden darf. Das Gefängnis, indem (vorerst) 60 Geflüchtete eingesperrt werden sollen, wird voraussichtlich im Juli in Betrieb genommen. Aktuell bereitet sich eine Initiative in Glückstadt auf die Unterstützung der Gefangenen vor. #GlückstadtStattKnaststadt #GlückstadtStattAbschiebestadt
Glückstadt
Die Teilnehmer*innenzahl unseres Protestes in Glückstadt hat mit knapp 30 Menschen unsere Erwartungen übertroffen. Die Besuchsgruppe für Menschen in Abschiebehaft Glückstadt war mit einer Wanderausstellung vom Hafen zum Abschiebegefängnis unterwegs. Das Thema ist in Glückstadt noch immer nicht so richtig angekommen- Das war auch bei den Gesprächen zu spüren, die wir während unserer Wanderung mit den Passant*innen geführt haben – viele wussten noch nicht mal, dass ein Abschiebeknast in Glückstadt eröffnet werden soll. Nach wie vor arbeiten wir daran, die Gruppe vor Ort zu vergrössern – der Aktionstag war ein weiterer wichtiger Schritt! Danke für den support, den wir aus anderen Städten bekommen haben!
Kiel
Gemeinsam mit ca. 150 Menschen waren wir in Kiel auf Fahrrädern unterwegs: Vorbei an den Parteizentralen der CDU Schleswig-Holstein, der SPD Schleswig-Holstein und den
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Schleswig-Holstein, die jeweils mit passenden Soundbeiträgen beschallt wurden, da sie als Parteien auf die eine oder andere Weise die unmenschliche Abschiebepolitik befördern. Die Fahrradtour endete mit einer Abschlusskundgebung am schleswig-holsteinischen Landtag. Mit Beiträgen u.a. von der Seebrücke Kiel, dem nara – netzwerk antirassistische aktion kiel, dem Flüchlingsrat SH und Audiobeiträgen von einem Inhaftierten in Abschiebehaft und einer nach Serbien abgeschobenen Frau wurde auf das Thema aufmerksam gemacht.
Flensburg
Auch in Flensburg gab es eine Aktion zum dezentralen Aktionstag gegen das Abschiebegefängnis in Glückstadt. Durch Plakate wurde eine Art Schilder-Wald insziniert, der die Passant*innen auf das System Abschiebehaft und die bevorstehende Eröffnung des Gefängnisses in Glückstadt informiert.
Hamburg
In Hamburg versammelten sich 150-200 Menschen zu einer Kundgebung auf dem Gänsemarkt. Mit Plakaten, Bannern und vielzähligen Redebeiträgen machten wir lautstark auf das Thema Abschiebehaft und unsere Forderung, dass das Abschiebegefängnis nicht eröffnet werden darf, aufmerksam. Redebeiträge gab es u.a. vom Cafe Exil, dem Flüchtlingsrat Hamburg, Alarmphone, der Seebrücke HH, der interventionistische Linke HH sowie aufgenommenen Beiträgen z.B. von Christophe, der in Hamburg am Flughafen im Abschiebegewahrsam sitzt.
Schwerin
In Schwerin fand eine Kundgebung „Kein Abschiebegefängnis in Glücksstadt und anderswo- Für grenzenlose Solidarität“ in der Innenstadt statt. Hier kamen circa 30 Menschen zusammen, um sich dem rassistischen Abschiebesystem entgegenzustellen. Es gab es Informationen zum geplanten Abschiebegefängnis in Glücksstadt, Infotische, Redebeiträge zu Abschiebehaft, Asylgesetzgebung und Seenotrettung und Live Musik von „Wieder in der Gegend“. An Infowänden wurden u.a. 2 Portraits und persönliche Geschichten über Abschiebehaft aus der Ausstelung „Break Isolation“ genutzt, um Interessierte anzusprechen. Viele Passant*innen informierten sich und es enstanden Gespräche über Möglichkeiten, sich gegen die europäische Abschottungspolitik einzusetzen.
. Rostock
In Rostock fand die lebendige Ausstellung ‚Break the isolation – Portraits aus dem Abschiebegefängnis‘ statt, welche Inhaftierten aus dem Abschiebegefängnis in Darmstadt ein Gesicht und eine Stimme geben soll. Die Ausstellung wurde in der Innenstadt, der KTV und am Hafen präsentiert. Mit Redebeiträgen wurde auf die unmenschlichen Zustände in Abschiebehaft und die menschenverachtende Praxis der deutschen Behörden und der europäischen Politik aufmerksam gemacht. Viele Passant*innen nahmen dies zum Anlass mit uns ins Gespräch zu kommen und informierten sich. Auch die Ausstellung stieß auf reges Interesse, insbesondere als passendes Format in infektiösen Zeiten.
Vielen Dank an euch alle. Ihr habt deutlich gezeigt, dass ihr keinen Knast in Glückstadt oder anderswo wollt. Der Gedanke, dass bereits in wenigen Wochen Menschen in Glückstadt inhaftiert werden und von dort aus abgeschoben werden ist unerträglich. Lasst uns daher gemeinsam kämpfen – gegen jede Abschiebung und jedes Abschiebegefängnis! Lasst uns gemeinsam organisieren, vernetzen und aktiv sein!
Wir sehen uns wieder auf der Straße, denn: Solidarität ist unsere Waffe gegen ihre Repression!
Wir rufen am 24.04.21 zu einem dezentralen Aktionstag gegen die Inbetriebnahme des Abschiebegefängnisses in Glückstadt auf! Es wird in verschiedenen Städten, wie Flensburg, Glückstadt, Rostock, Schwerin, Kiel oder Hamburg Aktionen geben – natürlich unter Beachtung der notwendigen Hygienemaßnahme. Unseren Aufruf findet ihr unterhalb der Aktionstermine!
Kiel:
Fahrraddemo | Start: 14:00 Vinetaplatz / Kiel Gaarden über: CDU / Hauptbahnhof
14:45: Zwischenkundgebung Alter Markt / Popup-Pavillon
15:00: Abschlusskundgebung Landtag / Kiellinie
Flensburg:
Dezentraler Schilderwald
Rostock:
tba
Schwerin:
Kundgebung |15 Uhr Ecke Mecklenburg-/ Schloßstraße mit Musik , Redebeiträgen und Informationen gegen Abschiebehaft und für Solidarität!
Glückstadt: 11 Uhr Am Hafen: Mobile Plakate mit den Portraits von Menschen aus Abschiebehaft und ihren Geschichten dazu. Wir gehen vom Hafen über den Marktplatz zum Abschiebegefängnis als Wanderausstellung auf dem Gehweg, Abschluss ca 13 Uhr am Abschiebeknast
Hamburg: Kundgebung | 12 Uhr Gänsemarkt
Aufruf:
Jeden Tag kann das Abschiebegefängnis in Glückstadt eröffnet werden – die Politik strebt eine
Inbetriebnahme des Knastes in den nächsten Wochen an. Die drei Bundesländer Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern werden von dann an Menschen im Glückstädter Knast inhaftieren, allein aus dem Grund um sie von dort aus abzuschieben. In der Abschiebehaft werden Menschen inhaftiert, die keine Straftat begangen haben. Abschiebehaft kriminalisiert Menschen, die auf der Suche nach einem Leben ohne Krieg, Verfolgung und Armut sind.
In Anbetracht der Tatsache, dass Deutschland auch in Länder abschiebt, in denen erhebliche Gefahren durch Krieg, Folter und schärfste Diskriminierung herrschen, ist die Abschiebehaft die bewusste Inkaufnahme von Tod und Folter.
Abschiebehaft ist tödlich!
Nicht nur, dass vielen Menschen der Tod nach der Abschiebung droht, unzählige Menschen sind bereits in Abschiebehaft in Deutschland zu Tode gekommen. Viele haben aus Verzweiflung Suizid begangen.
Wir werden das nicht hinnehmen! Wir stellen uns entschlossen diesem rassistischen und gewaltvollen Umgang mit Geflüchteten und Migrant*innen entgegen. Gegen jede Abschiebung und jedes Abschiebegefängnis! Wir stehen für Bleibeperspektiven und weltweite Bewegungsfreiheit!
Wir rufen daher alle dazu auf, sich an Aktionen gegen die Öffnung des Gefängnisses zu beteiligen. Lasst uns gemeinsam ein Zeichen setzen gegen die inhumane Praxis der Inhaftierung von Geflüchteten und Migrant*innen. Solidarität mit allen Geflüchteten – für das Recht auf Asyl, Bewegungsfreiheit und das Recht zu bleiben!
25.02.21 (Donnerstag), 19-21 Uhr | „Haft ohne Verbrechen – eine kritische Analyse der Abschiebungshaft„
Online-Veranstaltung mit dem Rechtsanwalt Peter Fahlbusch, der über 2000 Mandant*innen in Abschiebungshaft vertrat und mit dem PRO ASYL – Menschenrechtspreis ausgezeichnet wurde sowie der Besuchsgruppe im Abschiebegefängnis Glückstadt
17.03.21 (Mittwoch), 18-20 Uhr |“Haft ohne Verbrechen – 100 Jahre Abschiebehaft“
Online-Veranstaltung der ZBBS e.V. mit Frank Gockel, bundesweiter Experte für Abschiebehaft vom Verein „Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren“ & Vertreter*innen der Kampagne „Kein Abschiebegefängnis in Glückstadt und anderswo!“
Wir hatten die Möglichkeit im FSK Radio 93,0 (Freies Sender Kombinat Hamburg) einen Beitrag zu unserer Kampagne gegen die Abschiebehaft Glückstadt zu senden, hört hier: https://www.freie-radios.net/106296 Lasst diesen Knast nicht still und heimlich passieren!
Werdet aktiv, erzählt euren Freunden davon und macht durch kleine und größere Aktionen darauf aufmerksam! Gegen jede Abschiebung! Gegen jedes Abschiebegefängnis! Flucht ist kein Verbrechen! Bewegungsfreiheit für alle!
Am Dienstag gab es in Glückstadt eine Infoveranstaltung zur praktischen Kritik am Abschiebegefängnis und zur praktischen Solidarität mit denjenigen, die nach den Plänen der Landesregierung aus CDU, FDP und Grünen ab kommendem Jahr bis zu 18 Monate inhaftiert und abgeschoben werden sollen.
Veranstaltung am 22.09. in Glückstadt
Zur Veranstaltung kamen etwa 20 Interessiere. Neben Infos zum aktuellen Stand des Abschiebegefängnis in Glückstadt gab es eine Einführung von Frank Gockel, von der Initiative „Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren e.V. „. Frank berichtete von der hundertjährigen Geschichte der Abschiebehaft, die auf Antisemitismus fusst und in den Deportationen von Juden und Jüd*innen im NS gipfelte. Nach Informationen zur sowie aktuellen Praxis in Abschiebegefängnissen und den Haftbedingungen der Gefangenen gab er Erfahrungsberichte und Einschätzungen aus der Unterstützung von Menschen in Abschiebehaft weiter.
Frank Gockel wies daraufhin, dass gerade der juristische Beistand, ob durch Laien als „Person des Vertrauens“ oder durch Rechtsanwält*innen, ein wichtiger Ansatz in der Unterstützung von Abschiebehäftlingen ist. Denn nach Zahlen von Rechtsanwalt Pfahlbusch ist mindestens die Hälfte der Inhaftierten zu Unrecht in Abschiebehaft. Solidarische Menschen können neben dem Kontakt mit den Gefangenen, durch Besuche oder Briefe, auch auf Missstände hinweisen, eine Öffentlichkeit ansprechen und politischen Druck erzeugen.
Infotisch in Glückstadt
Emza Jurtovic, Sprecherin der Kampagne „Kein Abschiebegefängnis in Glückstadt und anderswo!“, resümiert: „Menschen vor Ort können die Isolation der Inhaftierten aufbrechen. Abschiebehaft ist per se Unrecht, schließlich haben die Menschen nichts verbrochen. Abschiebehaft ist ein tödliches Schwert der hiesigen Migrationspolitik, genauso wie das Sterbenlassen im Mittelmeer. Wir wollen keine Abschiebehaft. Nicht in Glückstadt und nicht anderswo!“