Archiv des Autors: glueckstadtohneabschiebehaft

Dokumentarfilmabend

Im August 2021 wurde das Abschiebegefängnis in Glücksstadt mit mehr als 60 Plätzen in Betrieb genommen. Wir zeigen Teile der NDR-Dokuserie „Glücksstadt und die Abschiebehaft“
Kommt zum Filmeabend und anschließenden Gesprächen mit der Kampagne
und zur Demo am 13. Mai 2023

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Demo 25. Mai 2024

Demo 25. Mai 2024

Bis das Gefängnis wieder schließt“

Am 16. August 2021 wurde das Abschiebegefängnis in Glückstadt in Betrieb genommen. Das Gefängnis wird von Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg gemeinsam genutzt. Für eine Inhaftierung reicht bereits der Verdacht aus, dass ein Mensch sich seiner Abschiebung entziehen könnte. Für die meisten Inhaftierten endet die Gefangenschaft mit ihrer Abschiebung.

Seit der Eröffnung des Knastes wurden mehr als 500 Menschen inhaftiert. Es ist mehr als deutlich geworden, dass das von der schleswig-holsteinischen Regierung propagierte „Wohnen minus Freiheit“ an Zynismus nicht zu überbieten ist. Stacheldraht, eine 6m hohe Mauer, Schließzeiten, ein vergitterter Innenhof sowie eine Isolationszelle mit Fixieroption sind das absolute Gegenteil von Freiheit. Die Gefangenen berichten immer wieder über die unhaltbaren Zustände und zeigen Widerstand – sei es durch Hungerstreiks oder Ausbruchsversuche. Die psychischen Belastungen für die Inhaftierten sind durch die Umgebung, ungerechte Behandlung und den Freiheitsentzug enorm. Die medizinische Versorgung der Gefangenen ist katastrophal. Immer wieder kam es in den letzten Monaten zu Suizidversuchen und Selbstverletzungen. Mindestens zwei Brände gab es im Knast, u.a. weil ein Inhaftierter aus Verzweiflung seine Matratze entzündete. Die Hungerstreiks, Suizid- und Ausbruchsversuche zeigen wie aussichtslos und zermürbend die Gefangenschaft für die Menschen ist.

Der Abschiebeknast ist ein weiteres Element der systematischen Verhinderung und Kriminalisierung von Flucht. Neben den europäischen Asylrechtsverschärfungen, immer härteren Abschiebegesetzen und einer seit Jahren ihre Mauern immer höher ziehenden Festung Europa dient Glückstadt als ein weiteres Symbol des deutschen und europäischen Grenzregimes. Setzen wir unsere Solidarität dieser Abschottungspolitik entgegen: Freiheit gibt es nur, wenn dies Freiheit für alle Menschen weltweit bedeutet.

Solange der Knast weiter besteht, rufen wir dazu auf für die Freiheit aller Inhaftierten zu kämpfen. Ihr mutiger Widerstand muss gehört und nach draußen getragen werden.

Freiheit für alle Inhaftierten! Bis das Gefängnis wieder schließt!

Gegen jede Abschiebung und jedes Abschiebegefängnis!

Demonstration: Samstag, 25.05.2024 // Start 13 Uhr Bahnhof Glückstadt // Abschlusskundgebung ca. 15:30h vor dem Knast

 

Kontakt Kampagne: glueckstadt-ohne-abschiebehaft@riseup.net
Homepage: https://glueckstadtohneabschiebehaft.noblogs.org/
Insta: https://www.instagram.com/glueckstadt_ohne_abschiebehaft/
Facebook: https://www.facebook.com/Glueckstadt-ohne-Abschiebehaft-221977595113945/

25.03.22 (Freitag), 19 Uhr: „Wohnkultur in Glückstadt“ im Palais für aktuelle Kunst in Glückstadt

Die Besuchsgruppe für Menschen in Abschiebehaft Glückstadt lädt ein – zum Film- und Gesprächsabend über die Abschiebehaft im Rahmen des Kulturmärz Glückstadt
Mit Gästen der Refugee Law Clinic Kiel @LawClinicKiel und des Projekts Westküste Ahoi! 2.0
Wohnen minus Freiheit – so lautet das Konzept der Landesregierung für die Abschiebehafteinrichtung in Glückstadt. Die einen nennen dies das humane Konzept der Haftunterbringung – für andere ist es eine zynische Beschreibung des Knast-Lebens von Menschen, denen die Freiheit genommen wird, ohne dass sie eine Straftat begangen haben.
Wir informieren über die Hafteinrichtung in Glückstadt und freuen uns über Austausch und Diskussion zu Hintergründen, Geschichte und Realität der Abschiebehaft.
Wir zeigen die Dokumentation ‚Glückstadt und die Abschiebehaft‘ von Anke Hillmann und Laura Borchardt (NDR 2021)
Eintritt frei, Spenden willkommen
25.03., 19 Uh, Palais für aktuelle Kunst (Am Hafen 46, 25348 Glückstadt)

 

Facebook-Infos

Veranstaltungen im November in Kiel, Rostock, Wismar, Hamburg und in Glückstadt

Im November finden einige Veranstaltungen in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern statt!

11.11.21, 19 Uhr | Kiel: Antifa Cafe „Aktuelles zum Abschiebegefängnis in Glückstadt“ [Film und Info]

11.11.21, 19 Uhr | Rostock: „Die Würde des Menschen ist abschiebbar“ [Lesung und Info]

13.11.21, 10 Uhr | Wismar: „Erste Hilfe bei Abschiebehaft“ [Workshop]

18.11.21, 19.30 Uhr | Glückstadt „Die Würde des Menschen ist abschiebbar“ [Lesung und Info]

19.11.21 18:30 Uhr I Hamburg „Die Würde des Menschen ist abschiebbar“ [Lesung und Info]

18.11. Lesung in Glückstadt „Die Würde des Menschen ist abschiebbar“

Lesung und Diskussion mit dem Autor Sebastian Nitschke, Mit-Herausgeber des Buches

DIE WÜRDE DES MENSCHEN IST ABSCHIEBBAR – Einblicke in Geschichte, Bedingungen und Realitäten deutscher Abschiebehaft

Die Besuchsgruppe für Menschen in Abschiebehaft Glückstadt und Bücherstube am Fleth laden ein.

Wann? Donnerstag, 18. November, 19:30h            Wo? In der Bücherstube Am Fleth

Seit gut drei Monaten ist die Abschiebehafteinrichtung in Glückstadt in Betrieb. Wenig von dem, was hinter den hohen Mauern und Zäunen vorgeht, dringt bis in die Glückstädter Öffentlichkeit durch. Warum werden Menschen in Abschiebehaft genommen? Was erwartet Menschen in der Haft und wie ist es zu einer solchen Einrichtung gekommen? Wohin wird abgeschoben? Und wie steht es um die einstige Willkommenskultur in Deutschland? Hat es diese jemals gegeben?

Sebastian Nitschke erzählt und informiert über die Geschichte der Abschiebehaft. Er berichtet aus seiner langjährigen Erfahrung mit Inhaftierten, Behörden und der Politik. Im Anschluss können Fragen gestellt und diskutiert werden.

Der Eintritt ist frei, wir freuen uns über Spenden.

Gefördert von der Rosa Luxemburg Stiftung SH

Die Besuchsgruppe für Menschen in Abschiebehaft trifft sich 14-tägig und organisiert Besuche und Hilfe für Menschen im Abschiebegefängnis Glückstadt. Die Gruppe spricht sich gegen jegliche Form des Rassismus und der Diskriminierung aus und steht für eine weltoffene Gesellschaft. Der Fokus liegt auf der Unterstützung der inhaftierten Menschen im Abschiebegefängnis in Glückstadt, in dem das Land Schleswig-Holstein in Zusammenarbeit mit Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern geflüchtete Menschen inhaftiert.

Kontakt: besuchsgruppe25348@riseup.net  /// https://www.facebook.com/besuchsgruppe25348

Dreiteilige NDR Doku zur Abschiebehaft Glückstadt

NDR: „….Ein Anruf aus Kiel bringt Unruhe in Glückstadt an der Elbe: Ein
Vertreter des Innenministeriums Schleswig-Holsteins teilt der
Bürgermeisterin Manja Biel telefonisch mit, dass die Behörde eine
Abschiebehaftanstalt in der idyllischen Kleinstadt plane. „Das wünscht
sich keiner, dass seine Stadt eins zu eins mit einer
Abschiebehafteinrichtung genannt wird“, sagt die parteilose
Bürgermeisterin. Für den damaligen Innenminister von
Schleswig-Holstein, Hans-Joachim Grote (CDU), ist es eine „notwendige
Einrichtung“, denn „wer nicht hier bleiben darf, muss das Land wieder
verlassen.“..

Mit unserer Kampagne möchten wir die Menschen vor Ort
aufrütteln: Abschiebehaft ist illegal, in Glückstadt und überall,
die Abschiebehaftanstalt verstößt gegen elementare Menschenrechte.

NDR: …Glückstadt und seine rund 11.000 Einwohner*innen leben auch vom guten
Ruf als weltoffene Stadt. Seit über 50 Jahren gibt es hier die
traditionellen Matjeswochen, die vor der Corona-Pandemie allein rund
100.000 Besucher*innen anlockte. Der geplante Umbau der Kaserne zur
Abschiebehaftanstalt passe einfach nicht zum Image der Stadt, meint
Bürgermeisterin Biel. Es sei aber leider eine Entscheidung des Landes,
die vor Ort umgesetzt werden müsse.

Nicht nur in Glückstadt,
auch außerhalb der Stadt gibt es Widerstand.
Da ist der Anwalt für Migrationsrecht, Peter Fahlbusch, der bundesweit inzwischen
schon über 2.000 Menschen in Abschiebehaftverfahren vertreten hat.
Bei der Hälfte seiner Mandant*innen stellte sich heraus, dass sie rechtswidrig inhaftiert
waren, was rechtskräftige Entscheidungen belegen. Das sei eine viel zu
hohe Fehlerquote für einen Rechtsstaat, findet Fahlbusch und
befürchtet, dass in Glückstadt „mit diesem neuen Gefängnis weitere
Gefangene inhaftiert werden, die zu Unrecht in Haft sitzen.“

EHSAN ABRI: „MAN IST KEIN MENSCH MEHR“

Im Gefängnis sei es wie im Koma zu sein. „Man ist kein Mensch mehr. Ich glaube für
die europäischen Regierungen sind nur Europäer Menschen.“ Die
Verantwortlichen nennen das Konzept der zukünftigen Einrichtung: Wohnen
minus Freiheit. Und der damalige Innenminister von Schleswig-Holstein,
Hans-Joachim Grote (CDU), erklärt das so: „Es wird eben nicht das sein,
was Freiheit ist, mich völlig frei zu entfalten. Aber ich kann mich
auch in diesem Gebäude entfalten.“ Frank Thurow von der Gegeninitiative
findet, dass durch diese Sprechweise „das Ganze bagatellisiert“ wird.

Der Bauausschuss der Gemeinde genehmigt schließlich das Bauvorhaben des
Landes. In der ehemaligen Kaserne werden Bauarbeiten beginnen und damit
auch die umstrittene Mauer, die sechs Meter in den Himmel ragt….

Wir werden diesen Knast nicht stumm hinnehmen.
Wir werden weiterhin laut sein gegen Isolation und Abschiebungen.
Wir werden uns gemeinsam solidarisch organisieren !
Kein Abschiebeknast in Glückstadt und niergendwo!

Teil 1
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/dreihundertsechzig/Glueckstadt-und-die-Abschiebehaft,sendung1191070.html

Teil 2
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/dreihundertsechzig/Glueckstadt-und-die-Abschiebehaft,sendung1191072.html

Teil 3
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/dreihundertsechzig/Glueckstadt-und-die-Abschiebehaft,sendung1191074.html