Hakki K. droht am morgigen Dienstag, den 21.02.23, die Abschiebung vom Glückstädter Abschiebegefängnis in das Erdbebengebiet in die Türkei. Er ist innerhalb weniger Tage der dritte Mensch, der aus der Abschiebehaft in das Katastrophengebiet abgeschoben werden soll. Hakki K. ist seit über 4 Wochen in Glückstadt und soll morgen – am Dienstag, den 21. Februar 2023 – nach Adana abgeschoben werden. Hakki lebt seit 7 Jahren in Schleswig Holstein, die meiste Zeit in Lübeck. Er ist verlobt, die Hochzeit ist geplant, er hat hier Familie – Nichten und Neffen, um die er sich kümmert.
Mehr als 45 000 Menschen sind aufgrund des Erdbebens gestorben, es gibt Tausende weitere Verletzte. Die komplette Infrastruktur ist zerstört und viele der in dem betroffenen Gebiet lebenden Menschen haben noch keine Nothilfe erhalten. „Täglich hören wir in den Nachrichten von dem unfassbaren Leid der Menschen in der Südtürkei und Nordsyrien, es werden Spenden gesammelt und Mitleid geäußert. Dass die Behörden angesichts der Tragödie weiter an Abschiebungen festhalten ist unfassbar grausam und unmenschlich.“ so Jeniz Haller, Specherin der Kampagne „Kein Abschiebegefängnis in Glückstadt und anderswo“.
Die Verlobte des Inhaftierten Tanja G:„Wir haben uns ein gemeinsames Leben aufgebaut. Mein Verlobter ist zu Unrecht in Haft und nun droht ihm auch noch die Abschiebung in die Obdachlosigkeit. Er hat hier Familie, hier ist sein Zuhause!“ Jeniz Haller ergänzt: „Dass einerseits Menschen durch ein erleichtertes Visumsverfahren die Einreise erleichtert werden soll, andererseits aber in genau dieses Gebiet auch abgeschoben wird ist schlichtweg absurd. Wir fordern den sofortigen Stopp der Abschiebungen“. Durch eine Abschiebung ins Erdbebengebiet droht Hakki in der Türkei ein Leben in Obdachlosigkeit und Verelendung.
Ein Kontakt zu Hakki K. kann bei Interesse hergestellt werden.
gez.: Jeniz Haller, Kampagne „Kein Abschiebegefängnis in Glückstadt und anderswo!“